Pleiteserie der Mittelstandsanleihen: Mox Telecom insolvent

Eine Information des Deutschen Verbraucherschutzrings e.V. (DVS)

Pleiteserie der Mittelstandsanleihen: Mox Telecom insolvent

Der DVS hilft geschädigten Anlegern

26. Juni 2014. Noch Anfang Mai verkündete die Mox Telecom AG aus Ratingen stolz eine Umsatzsteigerung um 20,3 Prozent für das Jahr 2013 und einen vorläufigen Jahresüberschuss von 6,3 Millionen Euro. Doch statt dem vom Unternehmen „bestätigten Wachstumskurs“, muss das Unternehmen nur wenige Wochen später, eine drohende Zahlungsunfähigkeit einräumen und einen Antrag beim Amtsgericht Düsseldorf für die Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens (§ 270a InsO) beantragen.

Grund für den Antrag sei, so Mox Telecom, dass die auslaufenden Finanzierungen von den beteiligten Banken nicht verlängert worden waren. Insgesamt gehe es dabei um rund 30 Millionen Euro. Nicht nur der Kurs der Aktie brach nach dem Insolvenzantrag auf 1,35 Euro ein, sondern auch der Kurs der Mox Telcom-Anleihe, die nach der Meldung auf unter 16 Euro sank.

Damit sind von dem Insolvenzantrag nicht nur die Aktionäre der Mox Telecom AG betroffen, sondern auch die Anleihegläubiger. Das Unternehmen, das nach eigenen Angaben in über 50 Länder operativ tätig ist, hatte Ende 2012 eine Unternehmensanleihe in Höhe von 35 Millionen Euro mit einer Laufzeit bis 1. November 2017 platziert, allerdings wurden lediglich 22,3 Millionen Euro von Anlegern gezeichnet. Die Kuponzahlung sollte 7,250 Prozent betragen. „Ob die Anleger ihre Zinsen oder gar ihr Geld am Ende der Laufzeit bekommen, ist nach dem Insolvenzantrag mehr als fraglich“, befürchtet Claudia Lunderstedt-Georgi vom Deutschen Verbraucherschutzring e.V. (DVS) aus Erfurt.

„Für mich stellt sich auch die Frage, warum die Banken die Finanzierung – nach den angeblich hervorragenden Wachstumschancen vom Mox Telecom – nicht verlängert haben? Was wissen die Banken, was die Aktionäre und Anleger offensichtlich nicht wissen?“, fragt sich die DVS-Geschäftsführerin ( www.dvs-ev.net ).

Schon 2011 soll es, so berichtet die FAZ, misstrauische Stimmen gegen Mox Telecom gegeben haben, nachdem es im Konzernabschluss für 2011ungeklärte Buchungen gab. Ein Brand in der Niederlassung in Dubai hätte die Buchhaltungsunterlagen vernichtet, so die damalige Begründung des Unternehmens.

In den vergangenen Jahren war der Umsatz des Unternehmens von 78,4 Millionen Euro im Jahr 2007 auf 281,5 Millionen Euro (2013) extrem stark gestiegen, während sich die Rendite jedoch in Grenzen hielt und lediglich im Jahr 2012 knapp 5 Prozent erreichte; für 2013 lag der – noch untestierte – Jahresüberschuss bei 2,3 Prozent.

„Interessant ist auch, dass die Creditreform Rating AG noch im September 2013 die Bonität der Mox Telecom AG mit der Investment Grade Note „BBB“ bestätigt hat“, stellt Claudia Lunderstedt-Georgi fest. „Welche Ursachen zu der nun drohenden Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens geführt haben, wird der vom Amtsgericht eingesetzte Sachwalter feststellen müssen“, so die DVS-Geschäftsführerin.

Von dem Insolvenzantrag ist – nach Unternehmensangaben – bisher nur die Mox Telecom AG als Holding betroffen. Die Mox Deals AG sowie weitere operative Tochtergesellschaften sind vom Insolvenzantrag derzeit nicht betroffen. Dies kann sich nach Auffassung von Claudia Lunderstedt-Georgi allerdings schnell ändern.

Der Deutsche Verbraucherschutzring e.V. (DVS) bündelt die Interessen der Anleger und hat eine Arbeitsgemeinschaft dafür gegründet.

Weitere Informationen unter www.dvs-ev.net

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